Das internationale AFaktive-Team trifft sich zum ersten Mal vollzählig in Präsenz zum Kick-Off des LIFE-Projektes

Das IfaS hat Ende November die Partner des Projektes AFaktive für die Auftaktveranstaltung am Umwelt-Campus Birkenfeld empfangen.

Foto: © Christoph Dohm / IfaS

Verschiedene Agroforst-Begeisterte aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland haben sich in einem Konsortium zusammengeschlossen und erhalten eine EU-Förderung aus dem Förderprogramm LIFE. Das fünfjährige Projekt „AFaktive – Agroforstwirtschaft als Schlüssel zur Verbesserung des Wassermanagements und der Anpassung an extreme Wetterereignisse“ wird dringend notwendige Praxisprojekte zur Erprobung von Agroforstsystemen in der Landwirtschaft zur Verbesserung des Wassermanagements umsetzen. Nach dem Projektstart am 1. Oktober trafen sich 21 Experten zur ersten Präsenzveranstaltung vom 22. bis zum 24. November am Umwelt-Campus Birkenfeld.

Das Projektteam am IfaS um den Projektleiter Jörg Böhmer hatte als Projektkoordinator das Kick-Off-Meeting organisiert: Ziel war es, die Weichen für den praktischen Start über ein gemeinsames Verständnis des kooperativen Vorgehens der Partner sowie der Praxispartner zu stellen: Die Agroforstwirtschaft soll als ein praktisches Werkzeug für einen verbesserten Wasserhaushalt der Kulturlandschaft ausgebaut werden, um immer häufiger auftretende Wetterextreme wie Dürre und Starkregen abmildern und deren Gefahrenpotenziale wirksam reduzieren zu können.

Am Mittwoch traf sich am Vormittag eine Gruppe auf dem Ingweiler Hof, um sich zum einen eine produktionsintegrierte Agrarholzfläche für den Hochwasserrückhalt zum Schutz des Ortes Reipoltskirchen anzusehen. Und zum anderen die Wertschöpfungskette von diesem „Mehrnutzungskonzept“ von der Fläche, über den Holzhackschnitzel bis zur Wärmebereitstellung für ein Seniorenheim vom Betriebsleiter Axel Schönbeck erklären zu lassen, einem Pionier des Agrarholzanbaus in Rheinland-Pfalz. Hier zeigten sich auch fließende Übergänge von Agroforstsystemen zu flächigen Niederwaldkulturen mit schnellwachsenden Pappeln. Denn gerade in sehr schmalen Tallagen, wie hier im Mittelgebirge, lohnt sich eine zweite Nutzung auf der schmalen und kleinen Ackerfläche nicht mehr.

Die vielen und intensiven Gespräche über drei Tage haben einen ersten Eindruck vermittelt, wie unterschiedlich Agroforstwirtschaft in den drei Ländern umgesetzt wird. Und damit gleichzeitig die Chancen für ein gemeinsames Lernen, Entwickeln und schließlich Herstellen eines praktikablen und multifunktionalem Werkzeuges zur Stärkung des Wasserhaushaltes sichtbar gemacht. Mit dieser Motivation fuhren alle Partner wieder zufrieden nach Hause. Ein gelungener Start für dieses internationale EU-Projekt.

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