20. November 2024
Entwicklung von regionalen Agroforstsystemen in der Landwirtschaft für eine klimaresiliente und ökonomisch attraktive Grünlandnutzung – kurz EvA (DBU Förderkennzeichen: 35685/01-33/0)
Seit rund 20 Jahren nehmen die Wasserextremereignisse (Starkregen & Dürre) in den Mittelgebirgsregionen zu. Die Ausgangshypothese von EvA war daher: Durch den Aufbau von Agroforstsystemen können der oberflächliche Wasserabfluss und die Erosion reduziert und damit die Schadwirkung dieser Extreme verringert werden. Mit der Bannmühle wurde ein geeigneter Betrieb und mit der DBU ein Förderer gefunden, um in und mit der Praxis kooperativ Wissen aufbauen zu können: Gemeinsam mit dem Betriebsleiter der Bannmühle Hans Pfeffer wurde ein zum Standort und zum Betrieb passendes Agroforst-Konzept in Anlehnung an das Keyline Design von Yeomans (1954) erarbeitet und in den Jahren 2020 bis 2023 umgesetzt.
Aus Sicht der Praxis trifft man je nach örtlichen und individuellen Gegebenheiten, mit der Umstellung auf Agroforstsysteme auf ökonomische, arbeitswirtschaftliche, ökologische und rechtliche Fragestellungen. Um diese Fragen in der Realität eines landwirtschaftlichen Betriebes beantworten zu können, wurden gezielt Praxiserfahrungen gesammelt und eine wissenschaftliche Auswertung bzw. Grundlagenerhebung aufgebaut.
Der Abschlussbericht dokumentiert sowohl den gesamten Entwicklungs- und Umsetzungsprozess als auch die ersten Grundlagen zur Praxisforschung an diesem in Rheinland-Pfalz einzigartigen Standort. Diese Pionierarbeit zum Aufbau dieses Pilotstandortes ist somit auch für die Agroforstwirtschaft in Deutschland von hohem Interesse. Seit 2023 sind einige Hürden zum Aufbau von Agroforstsystemen in der GAP-Verordnung für die Förderperiode 2023-2027 abgebaut und damit die Umsetzung von weiteren Agroforstsystemen erleichtert worden. Darauf aufbauend wurden die anwendungsorientierten Schwesterprojekte AGROfloW und AFaktive entwickelt und mit einer Vielzahl an Partnern und neuen Demonstrationsstandorten gestartet.
Wir bedanken uns bei Hans Pfeffer und allen Partnern für die gelungene Zusammen- und Pionierarbeit sowie bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt für die Förderung von EvA.