Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ist mit 14.000 Mitgliedern die größte Vereinigung in diesem Fachgebiet in Europa. Neben der Entwicklung von Normen für ingenieurstechnische Planungen fördert die DWA den fachlichen Austausch zwischen Behörden, Ingenieurbüros, Kommunen und Wissenschaft. Ein wichtiges Standbein hierbei ist auch das Mitgliedermagazin „Korrespondenz Wasser“ (KW).
Um die wissenschaftlichen und praktischen Ansätze der Schwesterprojekte AFaktive und AGROfloW weiter zu verbreiten ist in der Oktoberausgabe der KW nun ein Fachartikel erschienen, der das Potenzial von Agroforstsystemen für das Wassermanagement anhand verschiedener Beispiele beleuchtet. Den vollständigen Artikel können Sie im Folgenden lesen.
Zugleich ist jüngst eine eigene Arbeitsgruppe zum „Wasserrückhalt in Einzugsgebieten mit landwirtschaftlicher Nutzung“ bei der DWA gestartet, in der auch die Partner der HTW Saar und des IfaS mitarbeiten. Im Rahmen der Arbeitsgruppe sollen die Ergebnisse der beiden Projekte auch Einzug in eine Handreichung für die Planung erhalten.
Zusammenfassung des Fachbeitrags
Die Folgen des Klimawandels erfordern einen Paradigmenwechsel bei der Bewirtschaftung des Landschaftswasserhaushalts von einer schnellen Ableitung vor allem des an der Oberfläche abfließenden Regenwassers hin zu einer erheblichen Steigerung des Wasserrückhalts bereits im Einzugsgebiet der Fließgewässer. Die Landwirtschaft bewirtschaftet rund 50,3 % der Fläche Deutschlands und ist damit ein entscheidender Kooperationspartner zur Weiterentwicklung des Landschaftswasserhaushalts. Das Hauptaugenmerk einer notwendigen Kooperation liegt in der Einpassung von Maßnahmen in die landwirtschaftliche Produktion. Der Anbau von Gehölzen auf landwirtschaftlichen Flächen kann bei geeigneter Planung zum Rückhalt von Wasser in der Fläche, also einem verzögerten Abfluss und einer stärkeren Infiltration beitragen. Landnutzungskonzepte verbinden in der betrachteten Region systematisch verschiedene Leistungen auf einer Fläche: die landwirtschaftliche Urproduktion, den Klimaschutz, den Erhalt der Biodiversität und – hierauf liegt das Hauptaugenmerk dieses Beitrags – den Wasserrückhalt in der Fläche. Die Projekte AFaktive und AGROfloW arbeiten an der Entwicklung, Erprobung und Weiterverbreitung dieses Ansatzes.