Die Einführung von Agroforst für Wassermanagement erfordert Felddaten

Es gibt zunehmend ein Bewusstsein dafür, dass natürliche Lösungen wirksame Instrumente sein können, um den durch den Klimawandel und eine intensive Landnutzung verursachten Problemen entgegenzuwirken oder sie abzumildern. Eine entscheidende Herausforderung für LandwirtInnen sind heutzutage Überschwemmungen und Dürren, die manchmal sogar auf demselben Feld auftreten. Agroforstwirtschaft ist ein natürlicher Ansatz, um das Risiko von Oberflächenabfluss zu verringern und Dürren auszugleichen – entweder als eigenständige Methode oder in Kombination mit anderen Maßnahmen wie Mulden und Vegetationsstreifen. Mehrere Studien zeigen das Potenzial von Agroforst für das Wassermanagement (AWM). Das Wissen darüber, wie Agroforstwirtschaft als AWM funktionieren kann, ist jedoch noch sehr begrenzt, insbesondere für gemäßigte Regionen. Daher sind weitere Untersuchungen auf landwirtschaftlichen Betrieben oder Versuchsflächen erforderlich.

Im Rahmen des AFaktive-Projekts werden derzeit hydrologische Daten an sechs Agroforst-Pionier- und einem Pilotstandort in Deutschland, den Niederlanden und Belgien erhoben. In AFaktive bezeichnen Pionierstandorte gut etablierte Agroforstflächen (Alter 3 bis 12 Jahre), während Pilotstandorte Flächen sind, auf denen die Bäume entweder kürzlich gepflanzt wurden oder innerhalb des Projektzeitraums gepflanzt werden sollen. Darüber hinaus sind vier noch zu etablierende Agroforststandorte und zwei weitere Pionierstandorte geplant, die ab 2026 gemonitort werden sollen. Eine Standortkarte ist im folgenden zu sehen.

©IfaS

Schließlich wird das AFaktive hydrologische Monitoringnetzwerk 12 verschiedene Agroforststandorte in verschiedenen Regionen Deutschlands, der Niederlande und Belgiens umfassen. Dieses umfangreiche Monitoringsystem kann mithilfe von Telemetrie und dem Einsatz von 7 Projektpartnern verwaltet werden. An jedem Standort wird die telemetrische Erfassung von 2025 oder 2026 bis 2033 laufen, also fünf Jahre über das Projektende hinaus. Ausgestattet mit einer Wetterstation oder einem Niederschlagsmesser sowie mehreren Transekten mit Bodenfeuchtesensoren entlang eines Wasserlaufs durch einen Baumstreifen werden die Monitoringstandorte Daten liefern, die zum Verständnis der Wirkung von AWM beitragen können.

Zum Wissensgewinn werden die Daten zunächst zur Modellierung von Abfluss, Infiltration und zur Abschätzung der Wasserverfügbarkeit für Pflanzen verwendet – und zwar in Bezug auf den Einfluss eines Baumstreifens. Um die Modellprognosen zu verbessern, werden ab 2026 zweimal jährlich manuelle Messungen zur Infiltration (oberste Bodenschicht) und zur hydraulischen Leitfähigkeit (in 35 cm Bodentiefe) durchgeführt, und zwar während einer Trocken- und einer Regenperiode. Jedes Mal werden die Messungen zum Einfluss innerhalb und außerhalb des Baumstreifens verglichen. Erste Testmessungen wurden an einem deutschen Pionierstandort durchgeführt.

Die Ergebnisse folgen.

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